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Ottomar Anschütz, der Erfinder von Photoapparaten mit Schlitzverschluss vor der PlatteDer Schlitzverschluss von Ottomar Anschütz Patentiert im Deutschen Reich(e): D.R.P. Nr. 49919 vom 27.Nov.1888
Lange Zeit machte sich die Fachwelt Gedanken, wie Ottomar Anschütz seine überzeugenden
Augenblicksphotographien erzeugte. Den Weg zu wesentlich kürzeren Belichtungen
von 1/1000 Sekunde fand Ottomar Anschütz durch die Verlegung des
Schlitzverschlusses unmittelbar vor die Platte. Unterstützt wurde er beim Bau
seiner ersten Kamera mit Schlitzverschluss 1883 durch den Orgelbauer Schneider
in Lissa. Der Belichtungsschlitz befand sich in einem kastenförmigen Schieber,
an dem oben und unten eine Jalousie angebracht war. Diese Konstruktion konnte
Ottomar Anschütz bis 1889 geheim halten. Anschütz Schlitzverschluss Dieser besteht aus einem Stoffvorhang, der in der Mitte einen verstellbaren
Schlitz hat und sich aufrollen lässt. Wird der Spannhaken, welcher den Vorhang
hält, ausgelöst, so fällt dieser herunter und wird von einer mit einer
Spiralfeder versehenen zweiten Welle aufgerollt. Während in dieser Zeit der
Schlitz schnell vor der empfindlichen Platte vorbeigleitet, gibt er dem Licht
für eine sehr kurze Zeit Zutritt zu derselben. Wird der Spalt sehr schmal bis
auf ¼ cm gestellt, so ergibt sich eine Belichtungszeit von 1/1000 Sekunde.
(Ottomar Anschütz) Dr.Fr. Stolze, Vorsitzender des Photographischen Vereins in Berlin,
berichtete im Photographischen Wochenblatt Berlin 1884:
„Wir müssen die
Momentaufnahmen von Ottomar Anschütz für das zweifellos Beste erklären, was wir
in dieser Art gesehen haben”. Die Momentphotographien der trabenden Pferde, die
Storchenfamilie, der Speer- und Diskuswerfer und viele andere Aufnahmen machten
Ottomar weltbekannt. Patent-Ansprüche (Patentschrift) 1. Eine photographische Camera, bei welcher in gleicher, kürzester Entfernung
von dem lichtempfindlichen Präparat eine
2. Die Anordnung einer Scala in Verbindung mit einer am Gehäuse des Objektivs befindlichen Schraube und einen Zeiger zwecks Einstellung des Bildes. (Entfernungseinstellung am Objektiv)
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