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O t t o m a r A n s c h ü t z

Ottomar Anschütz, Photograph; Erfinder der photographischen Camera mit Schlitzverschluss vor der Platte; Chronophotograph; Ottomar Anschütz, Meister der Augenblicksbilder; Pionier der Pressephotographie und der Photographie für Werbezwecke; Autor; Verleger; Erfinder des Elektrischen Schnellsehers, des Automatenschnellsehers und Projektions-Schnellsehers; Vermarktung, Vertrieb und Weltrechte über Vorführungen „Lebender Photographien“; Vater des urtümlichen Kinos oder der Erfinder des Kinos; photographischer Berater und Lehrer der kaiserlichen Familie.

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Ottomar Anschütz, mein Urgroßvater

16.05.1846 bis 30.05.1907

90 Jahre nach dem Tod von Ottomar Anschütz starb 1997 sein Enkel  Helmut Ottomar Anschütz, mein Vater. Nach Öffnung eines sehr alten Koffers mit der Aufschrift “Anschütz Leutnant dl. 10.comp.“, der Durchsicht von Familienunterlagen und ein Besuch der Ausstellung “ Die Industrialisierung des Sehens, Ottomar Anschütz“ im Filmmuseum Frankfurt vom 4. April – 17.Juni 2001 entschloss ich mich, mehr Zeit dem Thema „Ottomar Anschütz“ zu widmen.

Bei Beginn meiner Recherchen bemerkte ich verschiedene Auffälligkeiten. Wenn man in den Internet-Suchmaschinen „Ottomar Anschütz“ eingibt, wird man mit Informationen überhäuft. Die Photographien von OA wurden Weltweit als das Beste, was es zu dieser Zeit gab, bezeichnet. In Büchern und Zeitungen fiel mir auf, dass die Erfindungen im Bezug zum Kino fast immer mit den Arbeiten von OA verglichen wurden und werden. Seine beweglichen Photographien wurden in Amerika als „Greatest Wonder of the World“ bezeichnet. Mir viel auch auf, dass in den Medien die Kinogeschichte meist erst 1895 beginnt. OA hatte Weltweit aber schon vor 1895 über eine Million Zuschauer bei seinen Vorführungen von photographisch erzeugten beweglichen Bildern, auch in Lebensgröße auf 6x9m Leinwand. Das Kino war noch gar nicht erfunden! Somit lässt sich vermuten, dass Ottomar Anschütz auch nach 100 Jahren noch aktuell ist.

Ottomar wurde also am 16. Mai 1846, genau 100 Jahre vor meinem eigenen Geburtsjahr, in Lissa (Posen) als Sohn des weit bekannten Porträt- und Dekorationsmaler Christopher Berthold Anschütz geboren, der sich auch schon die Photographie für seinen Betrieb zueigen gemacht hatte. Er hatte damals schon mehrere angestellte Maler beschäftigte und war weit über Lissa hinaus bekannt. Ottomar sein Sohn hatte die künstlerische Ader seines Vaters geerbt und war auch eine Zeit lang als Zeichenlehrer in einer Lissaer Schule tätig. OA zog es jedoch mehr zu der noch neuen Photographie als zur Malerei.

Deshalb absolvierte er von 1864 bis 1868 eine Photographenlehre in Lissa, Berlin, München und Wien. Nach der Lehre übernahm er 1868 das Geschäft seines Vaters in welches er auch gleich ein Photoatelier einbaute und mit seinen Erfindungen des Schlitzverschlusses begann. Er benutzte am Anfang einen Fallbrettverschluss vor der Linse, mit welchem er auch seine ersten bekannten Momentaufnahmen machte und zwar einen Trupp marschierender Soldaten. Als nächstes entwickelte er  einen Doppelverschluss mit zwei sich gegeneinander bewegenden Schlitzplatten, welche aber immer noch nicht seinen Qualitätsanforderungen entsprach. Er begann damit einen mit Schlitz versehenen Schieber vor die Platte zu setzen. Nun konnte er mit kurzen Belichtungszeiten auch Objekte in Bewegung photographieren, denn bis zu Ottomars Erfindungen mussten z.B. bei Porträtaufnahmen die Personen bis zu einer halben Stunde ohne Bewegung sitzen bis diese abgelichtet waren.

1875 baute OA im Garten seines Hauses Storchnesterstr.105 ein großzügiges, vornehmes, modernes Photoatelier mit großen Glasflächen für das Aufnahmestudio. In diesem Atelier befanden sich weiterhin zwei Stuben, Warteraum, Kopierraum, Dunkelkammer, Retouchierraum, Arbeitszimmer, Waschküche und Heizung. Dieses Gebäude ist heute noch vorhanden, doch im schlechten Zustand. Die Menschen kamen mit Kutschen von weit her, nur um sich von Ottomar Photographieren zu lassen. Um seinen Wirkungskreis als Photograph noch weiter zu vergrößern baute Ottomar, der auch in dieser Angelegenheit der Zeit weit voraus war, ein Wohnmobil mit Vorzelt in welchem ein Photolabor und ein Wohnabteil für 2 Personen eingerichtet war. Von 2 Pferden gezogen konnte Ottomar nun auch über Land ziehen und seine  Momentaufnahmen verbreiten.

1882 begann er mit Hilfe seines Nachbarn, dem Orgelbauer Schneider, die Weiterentwicklung des Schlitzverschlusses vor der Platte. Zur Hilfe kam Ottomar zu dieser Zeit auch die gute Qualität der inzwischen erfundenen Trockenplatten. Nun lag Ottomar Anschütz die Welt zu Füßen, wie er seine Erfindung bis 1888 geheim halten konnte ist mir immer noch ein Rätsel. Die Welt rätselte ebenfalls  wie man Objekte in Bewegung so scharf wiedergeben konnte. Der Verein zur Förderung der Photographie in Berlin hatte Ottomars Bilder 1883 für das Beste erklärt was sie bis dahin jemals gesehen hatten.

Ottomar war mit Hilfe der neuen empfindlichen Trockenplatten und mit seinem Verschluss in der Lage Aufnahmen mit Belichtungszeiten von 1/1000 Sek. zu machen. Noch 1882 begann er damit Tiere und vor allem Pferde in der Bewegung zu Photographieren. Im gleichen Jahr baute er auch seine erste kleine Handkamera mit Rolltuchschlitzverschluss und bekam auf der Photographischen Ausstellung in Brüssel die Bronzemedaille für Momentphotographien.

Ottomars Leistungen drangen natürlich bis in die  Kaiserliche Familie vor, er wurde photographischer Berater, -Lehrer und Vertrauter der Kaiserlichen Familie, angefangen von Kaiser Wilhelm I über Friedrich III und Wilhelm der II., ebenfalls pflegte er enge Beziehungen zu der Familie Bismarck, welches meine vorhandenen Briefe beweisen. Bei der Beerdigung von Wilhelm I wurde der Trauerzug extra für Ottomar angehalten, damit er bessere Aufnahmen machen konnte. Der endgültige Weltdurchbruch kam aber erst 1884 nach seinen Storchenbildern. Das hatte noch niemand gesehen, wie Störche das Nest anfliegen oder wieder das Nest verlassen mit solch einer ungeheuerlichen Bildschärfe, dass man jede einzelne Feder sehen konnte. 1884 photographierte er die Grundsteinlegung des Reichstagsgebäudes in Berlin. Ottomar war somit der erste Bildreporter der Welt.

Vom 19-23 Feb. 1884 stellte Ottomar 120 Momentbilder von Pferden im Lauf und vom Manöver im Festsaal des Kriegsministeriums aus. Das Photographische Wochenblatt schrieb: Wir müssen diese Bilder für das zweifellos Beste erklären, was wir in dieser Art gesehen haben. Am 15. März 1884 wurden in der Illustrierten Zeitung erstmals in der Geschichte 2 Presse-Photographien durch das Meisenbach´sche Hochdruckverfahren abgebildet. Es waren Photographien vom Kaisermanöver bei Homburg abgebildet, die von Ottomar Anschütz stammten.

1884 begann Ottomar mit seinen ersten Serienaufnahmen mit 12 Phasen der Bewegung, dann später mit 24 Photoapparaten gleichzeitig, diese waren in einer riesigen begehbaren Kamera untergebracht. Für diese Kostenaufwendigen Phasenbilder der Bewegung bekam Ottomar vom Kultusminister Gossler insgesamt einen Zuschuss von 9500 Mark. Am 2. Januar 1886 waren in der Illustrierten Zeitung Leipzig die ersten Serienaufnahmen  eines Pferdesprungs zu sehen. Im Königlichen Reitinstitut zu Hannover stellte  Ottomar im Auftrag des Kriegsministeriums 100 Serien der Bewegung mit seiner Anlage her und zwar die verschiedenen Gangarten des Pferdes. Auch die Weltbekannten Reihenaufnahmen des Speerwerfers und Diskuswerfers,  stammen aus diesem Jahr. Ab jetzt machte sich Ottomar Gedanken seine  Reihenaufnahmen wieder in Bewegung zurück zu verwandeln, um diese dann kleinen Besuchergruppen vorzuführen. Nun also begann ab dem Jahre 1886 Ottomars Geschichte in der  Entwicklung des Kinos, obwohl in jener Zeit dieser Begriff noch nicht existierte.

Ottomar konstruierte in Lissa den „Elektrischen Schnellseher“ mit Geißlerischen Röhre und konnte noch im gleichen Jahr im Kreise seiner Familie den Hürdensprung aus der Militärreitschule Hannover vorführen. Diese ersten beweglichen Bilder waren so präzise, das man selbst die Haare der Mähne und des Schweifes und selbst das Muskelspiel in der Bewegung sehen konnte.

Das Datum vom 19. bis 21. März 1887 sollte eigentlich in die Geschichte des Kinos eingehen, denn zum ersten Male wurden bewegliche Bilder öffentlich im Kultusministerium Unter den Linden 4 in Berlin kleinen Besuchergruppen im verdunkelten Erdgeschoss täglich von 12 bis 15 Uhr gezeigt. Minister Gustav von Gossler lud zu diesem Anlass auch Gäste ein. Das Spiel der Muskeln, das Flattern der Mähnenhaare und des Schweifes, die Bewegung der Ohren und das Hüpfen des Reiters im Sattel wurden  geradezu in erstaunlicher Weise wiedergegeben. Vom 16. Juli bis 25. Aug. 1887 konnten 15000 Besucher bewegliche Bilder mit dem verbesserten Elektrischen Schnellseher im Ausstellungspark Stadtbahnbogen 21 gegen Eintrittsgeld in kleinen Gruppen sehen

1888 zog Ottomar Anschütz nach Berlin in die Charlottenstr. 59 wo er ein Fotostudio eröffnete und auch seine beweglichen Bilder mit dem „Elektrischen Schnellseher“ zeigte. In der Illustrierten Zeitung warb Ottomar erstmals in der Geschichte mit Momentaufnahmen für seine Produkte, somit war er der Erste, der die Photographie für Werbezwecke verwandte.

Jetzt konnte er sein langes gehütete Geheimnis nicht mehr verbergen und baute eine Quadratische Holz-Handkamera mit Schlitzverschluss vor der Platte und ließ diese am 27. Nov. 1888 patentieren, D.R.P. Nr. 49919, das 1. Modell seiner Moment- Handkamera war geboren.

1890 wurde in Berichten über Ottomars Vorführungen auch zum ersten Mal in der Geschichte des Kinos von „Lebende Photographien“  berichtet und gesprochen, deshalb beginnt an dieser Stelle spätestens die Erfindung des heutigen Kinos. Im gleichen Jahr bekam Ottomar auch die Idee, einen Elektrischen-Schnellseher mit Geldeinwurf zu bauen um die „Lebenden Photographien“ Weltweit zu vertreiben und die Menschheit zu unterhalten. Da Ottomar mit den Söhnen von Werner Siemens, Arnold und Wilhelm befreundet war und auch seine guten Kontakte zu Albert Halske pflegte, dem Sohn von Johann Georg Halske, Mitbegründer  der Fa. Siemens, war es selbstverständlich das die Elektrischen-Schnellseher-Automaten auch dort gebaut wurden. 1893 bezeichnete man den Automaten-Schnellseher auf der Weltausstellung in Chicago als Greatest Wonder of the World.

Die Photographie wurde allerdings in der Zeit der Schnellseher auch nicht vernachlässigt. das Jahr 1893 sollte auch in die Geschichte der Luftfahrt eingehen. Ottomar photographierte die ersten Flugversuche von Otto Lilienthal, wie dieser vom schrägen Dach seines Holzschuppens auf der Steglitzer Maihöhe absprang. So entstanden eine ganze Serie von Flugaufnahmen von der Maihöhe und dem Fliegeberg in Lichterfelde bis zum Absturz von Lilienthal. In Moedebecks Taschenbuch für Flugtechnik und Luftschiffer 1895 erschien die erste Verkaufsanzeige in der Flugzeuggeschichte und zwar für Segelapparate von Lilienthal mit Momentaufnahme von Ottomar Anschütz.

Ottomar wollte mehr, mit Anton Verständig von Siemens & Halske und dem Mechaniker Bödecker konstruierte Ottomar seinen Projektionsapparat, um endlich auch lebende Photographie in Lebensgröße auf eine Leinwand zu projektieren. 1894 am 06.Nov.wurde nun endlich sein Projektionsapparat für lebende Bilder Patentiert. Am 25. November 1894 war es dann so weit, Ottomar zeigte öffentlich Lebensgroße Bewegungsbilder auf einer 6 x8 Meter großen Leinwand im Hörsaal des Postgebäudes in der Artilleriestr. um 12 Uhr vor Gästen des Kulturministers von Gossler und am Nachmittag für wohltätige Zwecke vor Mitgliedern des Photographischen Vereins. Die öffentlichen Vorstellungen liefen bis 30.11.1894. Es wurden der Parademarsch, Schnellfeuer, schreitendes Kamel, Bocksprung und Einseifen beim Barbier gezeigt.

Über die Wintermonate wurde der Projektionsapparat verbessert um ab 22. Februar 1895 im 300 Personen fassenden Saale des alten Reichstagsgebäudes in der Leipziger Str. 4 seinen endgültigen Erfolg zu feiern. Dort wurden nun ca. 40 Bildreihen vorgeführt, wie z.B. zwei Zimmerleute frühstückend, Skatspieler, Rauchende Jungen, Einseifen eines Barbiers. Die Eintrittspreise betrugen 1,- bis 1,50 Mark. Da alleine im März 5400 Mark eingenommen wurden, müssen dies also im März etwa 4000 Kinobesucher gewesen sein. Lumiére hatte 9 Monate später am 28.Dezember 50 Zuschauer. Nach den Berliner Vorstellungen soll der Projektions-Schnellseher nach Hamburg geschickt worden sein, wo er im Carl Heckels Concert-Saal Großen Bleichen 32 aufgebaut wurde, 2,-Mark Sitzplatz und 0,50 für Stehplatz, allabendlich ab 20 Uhr.

Trotz Projektions-Schnellseher wurden bewegliche Bilder mit dem Automaten-Schnellseher weiter gezeigt. Auf der Italienischen Ausstellung in Hamburg 1895 waren dies nochmals 56645 zahlende Zuschauer und in Lübeck 10152. In Ottomars Geschäft wurden diese Bilder bis mindestens 1907 weiter gezeigt.

1896 gründete Ottomar ein Kaufhaus und Unterrichtsinstitut für Amateurphotographie in Berlin W. 66, Leipzigerstr.116 mit mehren Räumen, die mit einem Aufzug verbunden waren. Es gab einen Verkaufsraum, einen besonderen Saal für Ausstellungen, einen Raum um Vergrößerungen nach dem Anschütz System herzustellen und für das Entwickeln von Platten und Filmen. Anschütz setzte sich in seinem Geschäft grundsätzlich für den Verkauf von deutschen Erzeugnissen ein. So kam es auch dazu das Ottomar den neu erfundenen ausländischen perforierten Film wegen erheblicher Qualitätsmängel ablehnte und sich aus dem Kinogeschäft verabschiedete. Ottomar wandelt seine Firma in eine GmbH um. Ottomars Geschichte in der Entwicklung des Kinos endete also 1895 nach dem er bis dahin über 1 Million zahlende Zuschauer hatte.

Ottomar widmete sich nun wieder ganz der Photographie, veröffentlichte 1897 seine Photographien von den Überschwemmungen der Eglitz und Lomnitz mit einer Widmung der Kaiserin Auguste Victoria. Ein Jahr später fuhr er auf Wunsch des Kaisers mit nach Palästina und begleitete die Kaiserfamilie durch Palästina. Auf ausdrücklichen Befehl des Kaisers wurden die Photographien auf der Berliner akademischen Kunstausstellung 1899 gezeigt. Somit war Ottomar der erste Künstler der photographisch erzeugte Bilder auf dieser Kunstausstellung zeigen durfte. Auf allerhöchsten Befehl und Widmung der Kaiserin brachte Ottomar einen Bildband von der Palästinafahrt heraus. 1900 erhielt Ottomar auf der Photographischen Ausstellung in Berlin die Goldmedaille für photographische Leistung. Diese Goldmedaille wurde ihm persönlich vom Kaiser auf der Hochkönigsburg überreicht. Ottomar brachte drei Bände in seinem eigenen Verlag über die Photographie im Hause heraus, einen Bildband über das Leben der  Kaiserfamilie im Sommergut Cadinen und veröffentlichte seine Photographien der Marienburg in Ostpreußen. Ebenfalls sicherte sich Ottomar bis 1907  20 Gebrauchsmuster und 8 Warenzeichen. 1907 eröffnet Ottomar ein neues Photoatelier und Geschäftsräume in der Leipziger Str. 131, doch leider verstarb Ottomar bei dem Umzug an den Folgen einer Blinddarmentzündung.

Ottomar erhielt ein Ehrengrab der Stadt Berlin, welches bis zu dem heutigen Tage von der Stadt Berlin gepflegt wird und im Andenken seiner großen Leistungen der Photographie und der Entwicklung zum Kino wurde eine Straße nach Ottomar benannt. Die Goerz-Anschütz Reporterkamera wurde noch bis 1928 angeboten und auch danach noch lange benutzt. Der Schlitzverschluss findet  in heutigen neuen Kameras immer noch seine Verwendung.

Ottomars Lieblingssohn Max Ottomar trat nicht in die Fußstapfen seines Vaters, sondern in die seines Großvaters und studierte nach der Militärzeit Kunst und Sport. Besonderes Gefallen fand Ottomar daran, dass sein Sohn vor dem Studium Leutnant war und so dem Kaiser dienen konnte, wie er selber es sein Leben lang getan hatte. Ottomar hatte mit allen Mittel versucht seinen Sohn Max Ottomar dazu zu bewegen, sein Lebenswerk fortzusetzen. Ottomar drohte sogar mit Enterbung doch Max Ottomar liebte wie schon sein Großvater die Malerei. Der Lebensweg von Max Ottomar Anschütz mit seiner Frau Anni und Sohn Helmut (mein Vater) war mindestens auch so spannend und ereignisreich wie dies von Ottomar Anschütz, wie man in zwei Büchern (Die Arche Noah und der Ebereschenhof) nachlesen kann, die mehrfach neu aufgelegt und in viele Sprachen übersetzt wurden.

                                                                                                  Urenkel